Das sagen die ungarischen Redewendungen
2018. november 10. írta: IntellAktuális

Das sagen die ungarischen Redewendungen

Redewendungen sind ein wunderschöner Schatz. Aber was sind sie? Eine Weisheit des Volkes? Die Gemeinliteratur des Volkes? Etwas Schlagendes? Oder eine geheime Mitteilung, die man nie zerstören kann. Die Leute glauben oft, dass eine Redewendung nicht wörtlich gemeint sein soll. So war das mit Homers Ilias, das nur als ein Märchen oder eine Legende befunden wurde. Dann ist Schliemann gekommen, der das altgriechische Epos wörtlich interpretieren hat. Was geschehen ist, war, dass er das legendäre Troja gefunden hat. Das heißt, die Literatur ist nicht nur Fantasie, sondern etwas mehr auch. Man konnte Troja zerstören und vergessen, aber seine Legende unsterblich war. Und dort liegt jener ungarischer „óperencia“ von dem Märchen „ober der Enns“ auch, seitdem das war die ungarische Grenze jemals.

Ungarisch (magyar változat)

Englisch (in English)

 

Erstens lass uns einen Blick auf Ungarn werfen. Die Ungarn, wie andere Nationen, mögen die Verschwörungstheorien sehr. Aber was ist, wenn wir alle eine in unserer Sprache hätten? In diesem Fall kann man das sagen, dass „die ungarischen Redewendungen oder unserer Sprache so sagen, jeder weiß das“.

Lass uns mit der Idee spielen, unsere Redewendungen wörtlich zu verstehen. Es gibt ein Ungar, der auf dem Lande wohnt. Er möchte nach Budapest fahren. Aber wie sagt er das? Er sagt: „Ich fahre nach Pest.“ Das heißt, Budapest ist Pest. Es würde schlecht klingen oder ein bisschen komisch, vielleicht zu offiziell, „Budapest“ zu sagen. Der Name „Budapest“ befindet sich in einer ungarischen Redewendung von 1851:

 

Jár a bolond Budapesten, azt sem tudja, hány az isten.

 

In dieser Redewendung ist der Tor nicht in Pest, sondern in Budapest. Vielleicht würde es etwas Verrücktes bedeuten, Budapest zu sagen.

Dann steigt der Ungar aus dem Zug am Déli Bahnhof aus und sagt an der Budaer Seite: „Ich bin schon in Pest“. Das heißt, Buda ist Pest auch. Unser ungarischer Freund muss etwas in Pesthidegkút erledigen. Auch das befindet sich an der Budaer Seite. Endlich will er etwas „echter Buda“ sehen, deshalb geht er in die Burg. Dort geht er ins Museum, wo er darüber hört, dass viele Deutsche in Buda gelebt haben, die Buda Ofen genannt haben.

Genau so! Auf dem Portal mittelalter-lexikon.de befinden sich Informationen über Ofen. Dort wird es angegeben, dass Ofen seinen Namen „nach den hier einst betriebenen Kalk- und Ziegelbrennöfen“ gehabt hat. Auf slawischen Sprachen sind sie „pest“. Das heißt, Ofen bedeutet wörtlich Pest, nicht Buda. Es scheint so, dass weder die Ungarn, noch die Deutschen Buda sagen möchten. Wie ist das dann auf Latein? Nach dem Portal, an der Budaer Seite die Hügel der Burg heißt Novus Mons Pestiensis, das heißt der „Pester Neuberg“ – es hat König Béla IV. gegründet. Was bedeutet das alles? Was ist mit Buda geschehen? Es scheint so, dass Buda wörtlich verloren ist! Dafür kann man als Ungar sagen:

 

Oda Buda.

 

In dieser Redewendung ist Buda wörtlich verloren. Es wurde gesagt, dass diese Redewendung sich auf dem Fall von Buda auf die Türken bezieht. Aber das auch eine andere Bedeutung hat: „Buda ist dort / dahin.“ Es gibt auch ähnliche Versionen: „Nem oda Buda.“ und „Nem arra Buda (1820).“ Diese Versionen erzählen uns davon, dass eine Person nicht in der richtigen Richtung nach Buda fährt oder Buda nicht dort liegt. Im János Aranys literarischen Werk Toldi hat der „Bauer“ Toldi den Weg nach Buda für den königlichen Soldaten gezeigt. Außerdem, eine andere Redewendung betont die Position Budas:

 

Itt van Buda, itt hegedülj!“ (1820)

 

Auf Deutsch:Hier ist Buda (nicht dort), hier spiele Geige!“ Es scheint so, dass die Leute weder Buda sagen möchten, noch wissen das, wo Buda liegt.

Aber, woher kommt der Name „Buda“? Die Legende sagt, dass Buda (oder Bleda), der der Bruder Attilas war, die Stadt nach sich genannt hat. Deshalb war Attila, der König der Hunnen, wütend auf Bleda und hat er ihn getötet. Es ist sehr interessant, dass die Deutschen die Stadt Attilas (das heißt Buda) auch im Nibelungenlied Etzelburg genannt haben, inzwischen sie beide Namen (Ofen und Etzelburg) gleichzeitig benutzt haben. Zum Beispiel, Königin Barbara von Cilli, die Frau des Königs Sigismund von Luxemburg, deren Hof seit 1408 in Buda gehabt hatten, hat in ihrem Brief an den Bürgermeister von Wien am 13. März 1425 das Folgende auf Deutsch geschrieben:

 

das wir zugriffen und angefangen haben unser geslosser alhie ze Ungern und nemlich unsern Sitz ze Eczelburg fursich zepawen[1]

 

Es scheint so, dass der königliche Sitz Buda nicht Ofen, sondern Etzelburg genannt wurde.

Es ist bekannt, wo sich Ofen befindet: das ist Pest heute. Aber wo liegt dann Etzelburg? In dem deutschen Artikel „Nibelungen in der Wachau: Spurensuche einer sagenhaften Reise“ auf dem Portal reise-zikaden.de wurde es versucht, die sagenhaften Stationen des Nibelungenlieds zu rekonstruieren. Nach dem Artikel, Etzelburg befindet sich in Gran (Esztergom). Auf den ersten Blick, das klingt unmöglich. Doch wird es in einer Redewendung begründet, die ich selbst erforscht und verstanden habe. Sie hat mehrere Versionen:

 

Budát-Pesttől csak a Duna választja el, mégis hatvanhat mérföld.“ (1823)

Buda und Pest sind nur durch die Donau getrennt, immer noch sind es 66 Meilen.

 

Die Ungarn verstehen das nicht, deswegen es die folgenden zusätzlichen Erklärungen in Büchern gibt: in dieser Redewendung ist ein Wortspiel, das bedeutet, dass Hatvan 6 (oder 60 / 66) Meilen von Budapest gelegt wurde. Nach Büchern, diese Redewendung kann nur spielerisch sein, aber auf keinen Fall wörtlich zu interpretieren, weil „das unmöglich ist“. Die Erklärung ist aber ganz problematisch! Ihre Grundlage ist das, dass die ungarische Stadt Hatvan, die sechzig bedeutet, nach dem genannt ist, dass Hatvan 60 Meilen von Budapest wäre. Aber die Tatsache ist das, dass es auf keinen Fall 60 Meilen zwischen Budapest und Hatvan gibt. Auf dem Blog hatvantortenete.blog.hu gibt es einen Post über dieses Thema mit dem Titel „Az a bizonyos 60 km...“ („Das bestimmte 60 km...“), der um das geht, dass Hatvan und jene 60 Meilen nur ein beliebter „städtischer Mythos“ sind, unabhängig davon, dass eine Meile wie viel bedeutet.

Kommen wir zurück zur Redewendung! Die anderen Versionen:

 

Buda és Pest között csak a Duna foly, mégis Buda Pesthez hatvanhat mérföld.

Pest, Buda közt csak a' Duna foly, mégis hatvanhat mérföld.

 

Es spielt keine Rolle, ob hier „Hatvan“ geschrieben steht oder nicht, weil Redewendungen mündlich benutzt wurden.

Lass uns endlich die verrückte Idee nehmen, diese Redewendung wörtlich zu interpretieren! Das heißt, dass Buda 66 Meilen von Pest liegt, aber am anderen Ufer der Donau. Wir wissen das, dass Pest ist heute Budapest und das war Ofen auch, aber nicht Buda...

In der Nähe des 61. Kilometersteins (es hängt davon ab, wie viel eine Meile war), nördlich von Budapest, am rechten Donauufer liegt ein sehr seltsamer Berg, der Szamár-hegy heißt. Das hat aber auch einen deutschen Namen: Eselsberg (von Wikipedia und alten deutschen Landkarten). Eselsberg liegt gegenüber dem Berg Burda und in der Nähe Grans. Szamárhegy ist der administrative Teil Grans. Nach der Verschwörungstheorie, man Eselsberg einst Etzelberg heißt. Eselsberg liegt genau dort (in Grans administrative Umgebung), wo das deutsche Portal Etzelburg vermutet. Aber wie sieht der Berg aus? [Bild 1]

 

buda1.jpg

(Foto: allevents.in)

 

Das ist aber ein Berg, den alle Ungarn in ihrem Leben gesehen haben: [Bild 2]

 

buda2.jpg

 

Das Wappen Ungarns hat einen Berg aus dem 15. Jahrhundert konserviert, der eine Krone auf der mittleren Spitze hat. Die Krone ist das Symbol des königlichen Sitzes, der Buda war. Wo ist dann die Burg? Es gibt nur Steinhaufen, der so aus sieht, als ob sie Ruinen wären, auf der mittleren Spitze Eselsbergs. Dafür können die Ungarn sagen:

 

Da wo die Burg stand, ein Steinhaufen,

Freude und Glück fliegen,

Doch Todesklänge und Wehklagen,

Nehmen ihre Stelle ein.

(Die ungarische Nationalhymne / Übersetzung: Wikipedia)

 

Sogar ist die „Wehklage“ genau neben Eselsberg heute: dort liegt Búbánatvölgy, das heißt „Gramtal“, mit einem echten deutschen Namen auch, aber ich das nicht finden konnte.

Was soll das alles heißen? Gibt es ein großes Geheimnis? Oder alles ist eine Verschwörungstheorie? Nun, unsere Sprache und Volksmärchen sagen so:

 

Aki nem hiszi, járjon utána!

Wer es nicht glaubt, überzeuge sich selbst davon!

 

 

 

Quellen:

 

[1] Whelan, Mark. Sigismund of Luxemburg and the Imperial Response to the Ottoman Turkish Threat, c. 1410-1437. Thesis. Royal Holloway: University of London. 2014. Retrieved <https://core.ac.uk/download/pdf/28905950.pdf>.

https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Ofen

 

https://www.arcanum.hu/hu/online-kiadvanyok/Szolasok-regi-magyar-szolasok-es-kozmondasok-1/dr-margalits-ede-magyar-kozmondasok-es-kozmondasszeru-szolasok-5222/buda-552A/

 

https://www.arcanum.hu/hu/online-kiadvanyok/Lexikonok-a-pallas-nagy-lexikona-2/e-e-7C62/etzelburg-8E1D/

 

https://reise-zikaden.de/nibelungen-in-der-wachau-donau-kriemhild-spurensuche/

 

https://hatvantortenete.blog.hu/2012/02/02/az_a_bizonyos_60_km

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Burgus_Esztergom-Szentgy%C3%B6rgymez%C5%91_1#cite_note-Soproni_1978_25-19

 

 

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